Interview mit Daniela Neururer vom 16.03.2018
Einleitung:
Daniela Neururer ist Mantrailing Trainer im Burgenland. Ich habe Daniela Neururer
2017 kennengelernt. Sie hat ein gutes Händchen für Hund und Mensch und hat die
Fähigkeit die Hunde zu lesen ob gross oder klein. Eine sehr sympathische, tolle
Frau. Doch sie weiss nicht nur viel über Hunde, man kann sich mit ihr auch über
Gott und die Welt unterhalten.
Ich durfte Sie
interviewen und bringe euch gerne ihre Welt ein bisschen näher:
Name: Daniela
Neururer
Beruf:
Öffentlicher Dienst und Mantrailing Trainerin (
englisch.
man ‚Mensch‘ und
trail ‚verfolgen‘)
Ausbildungen: HTL
Nachrichtentechnik, BSC. IT Infrastruktur, MA Information Medien Kommunikation
1) Was machst Du (sehr spezifische Frage von mir)?
Mantrailing Trainerin,
Geruchsdifferenzierung, Nasenarbeit
2) Was gefällt Dir an dem, was du
machst oder was macht Dir besonders Spass?
Die Vielfältigkeit
von Hund und Mensch, jeder ist cool und es kommen verschiedenste Leute zu mir. Die Hunde variieren von klein bis
gross. Zusätzlich ist man viel an der frischen Luft.
3)
Hast Du eine Ausbildung gemacht?
Ja, 7 Module Mantrailing. 4 Mantrailing und 3 Geruchsdifferenzierung sowie
die jeweiligen Prüfungen
4)
Wie lange machst Du das schon?
Seit 2015 Mantrailing
Seit 2017 Geruchsdifferenzierung
5) Kann da jeder mitmachen?
Natürlich, jeder der mit seinem
Hund was erleben will. Man lernt seinen Hund neu kennen und muss den Hund lesen
lernen.
6)
Wie bist Du zu dem gekommen? Oder was hat
dich dazu bewogen diese Ausbildung zu machen?
Ich arbeite mit meinem Hund (Langhaarschäfer) bereits seit 2003 im
Nasenbereich, das heisst in der Lawinenarbeit, Jeck durfte mit 8 Jahren in die wohlverdiente
Pension.
Mit Chester, meinem Schäferhund in Übergrösse, habe ich vor 2 Jahren in
Wien angefangen zu arbeiten. Chester wollte richtig arbeiten und so habe ich
beim ÖRHB die Flächensuchung Eignungsprüfung gemacht. Im Januar hatte er sich
verletzt. Der Tierarzt diagnostizierte in mit ED und somit ist er für 5 Monate
ausgefallen. Das war kurz vor der Prüfung, für die ich mein Hund seit fast 2
Jahren ausgebildet habe. Die Tierärztin hat uns nahegelegt nicht mehr in der
Flächensuchen zu arbeiten, und als Alternative Mantrailing oder Fährten
empfohlen. Wir haben beides ausprobiert, nur bei der Fährte ist Chester mit
riesen Galopp über die Spur gesprungen. Deshalb habe ich kurzerhand ein Anfänger
Workshop in Linz gemacht. Chester hat wie im Bilderbuch bereits beim ersten Anlauf
alles richtig gemacht. Als hätte er dies bereits jahrelang trainiert. Da er ein
grosser Bettler ist, hat er sich bei der gesuchten Person auch gleich brav
hingesetzt. Dann war es klar, Fährte Nein, Mantrailing Ja. Im Burgenland habe
ich nichts gefunden, deshalb sind wir nach Wien, was aber mühsam war, da der
Weg doch lang war und das Training eher auf einer Hetzjagd aufgebaut wurde. Durch
Zufall, bei meiner Reichere nach einem zweiten Hund, bin ich auf eine
Ausbildung zur Mantrailing Hundetrainerin gestossen, wo ich auch mit noch nicht
so viel Erfahrung teilnehmen konnte. Die Ausbildung war in Deutschland nähe
Belgien und zu einem Pfingstausflug sind wir rausgedüsst. Natürlich ist genau
an diesem Wochenende der Autozug ausgefallen, also mussten wir die ganze
Strecke auf uns nehmen. Dort habe ich mit dem ersten Modul gestartet, was man
nicht mit Wien vergleichen konnte. Ich war begeistert, die Ausbildung war super
positiv. Es wurde so gearbeitet, dass man die natürliche Art der Hunde
hervorgehoben hat und sich mit den Hunden auf Augenhöhte gearbeitet hat. Mir
wurde immer gesagt ich soll lockerer werden und das hat sich ausbezahlt.
Danach war für mich klar, die gesamte Ausbildung in Geruchsdifferenzierung und
Mantrailing zu absolvieren. Nach dem zweiten Modul musste ich bereits eine
Gruppe zusammenstellen und selber trainieren. Ich war zuerst unsicher habe aber
super Leute gefunden für meine kleine Pilot-Gruppe. In der Wiener Gruppe hatte
ich ein nicht so tolles Erlebnis, dass mich dazu drängte eine eigne Gruppe zu gründen
und weiterzuführen.
7)
Ist das dein Traumberuf?
Mein Kindheitstraum war Tierärztin, aber ich habe mich erkundigt und die
Anatomie wäre nicht meins gewesen. Ich hatte auch mal 2 Jahre Jus studiert. Ich
bin eigentlich sehr vielseitig, die Informatik gefällt mir eigentlich auch sehr
gut aber noch mehr die Arbeit mit den Hunden.
8) Was ist der Höhepunkt deines
Tages?
Wenn ich einen besonderen Schwerpunkt gesetzt habe, die Hundehalter am
verzweifelen sind, aber es die Hunde dann doch schaffen. Und natürlich im
Sommer, wenn die Eisgeschäfte oder Caféhäuser offen haben, für ein gemütliches Beisammensein
auch nach dem Training.
9)
Ist das Training immer gleich?
Nein, jedes Mal sind wir in anderen Gebieten und verschiedenen
Gruppenzusammensetzung. Es sind andere Routen und immer neue Schmees die dazu
kommen.
10) Gibt es ein Vorbild für Dich in diesem Bereich?
Jein – beziehungsweise viele Trainer machen extrem gute Arbeit, aber man
muss seinen eigenen Weg und Stil entwickeln und an sich selber glauben.
11) Erzähl uns eine witzige Geschichte aus deinem Training?
Eva und Josef sind immer sehr kreativ im Training. Ich habe Josef bei einem
Trail auf einem Baum gebeten, natürlich nur wenn die Sicherheit dies zulässt. Die
Sicherheit für Hund und Hundehalter ist mir immer sehr wichtig. Eva trailt und
Inka hat sich vor den Baum hingesetzt und angezeigt, aber Eva hat sich gedacht,
weshalb der Hund hier sitzen bleibt, obwohl niemand da ist. Sie ist danach in
alle Sternenrichtungen gelaufen und bis ihre Hündin sich wieder vor den Baum
setzte und den Blick nach oben richtet, dann hat Eva den Josef im Baum gesehen.
12) Was wünscht du Dir für die
Zukunft?
Viele schöne Trails zum passenden
Wetter.
13) Was ist deine „Message“?
Training einfach ausprobieren, den Trainer austesten und Fragen stellen,
und herauszufinden was der Hund sucht und beobachten wie er sucht.
14) Wieviel am Tag schaust du auf dein Handy?
Meistens wenn es piepst, habe aber verschiedene Nachrichtentöne, somit kann
ich einordnen von wo es kommt. Für meine Mantrailing Gruppe bin ich so gut wie
es geht immer da und auch für wichtige E-Mails. Facebook gelegentlich und SMS
sind nicht so oft.
Buchtipp:
Vielen Dank
Daniela, es hat Wahnsinns Spass gemacht.