Freitag, 25. Mai 2018

Interview mit Elisabeth Wimmer


Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich Elisabeth Wimmer erst zwei Mal getroffen habe. Wir verstanden uns auf Anhieb, wodurch ich das Gefühl habe sie schon viel länger zu kennen.
Ich war auf der Suche nach einer Hundepension, die ich mit gutem Gewissen anderen Hundehaltern weiter vermitteln kann, deshalb bat ich Elisabeth Wimmer um ein Treffen.
Dabei konnte ich beobachten wie liebevoll sie mit den Hunden umgeht. Ihre 6 eigenen Rüden sind tolle, soziale Hunde bei denen sich sogar meine unsicheren Mädels wohlgefühlt haben.

Was machst du genau?
Ich betreibe eine gewerblich angemeldete Hundepension, in der ich mittelgroße und große Hunde betreue.
Dies mache ich bei mir zuhause, die Betreuung ist stunden-, tage- oder wochenweise möglich.
Da es sich um eine Gruppenhaltung handelt gibt es Schnuppertermine, wo festgestellt wird, ob der Hund sozial verträglich ist und in das Rudel passt.
Ich betreue keine kleinen oder kranken Hunde und keine läufigen Hündinnen, da dies zu Problemen mit den unkastrierten Rüden führt.
Früher habe ich noch einen Gassiservice angeboten, jetzt konzentriere ich mich allerdings nur noch auf meine Hundepension.

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten? Was macht dir den meisten Spaß?
Die Interaktion zwischen den Hunden und ihre verschiedenen Charaktere. Ihre „Hundesprache“, wie sie untereinander kommunizieren könnte ich stundenlang beobachten. Die verschieden rassespezifischen Charakterzüge sind sehr interessant.
Am meisten Spaß macht es mir viele Hunde um mich zu haben und ihre Energie, Unbekümmertheit und Liebe am Leben zu sehen.

Hast du eine Ausbildung gemacht?
Früher war ich Physiotherapeutin für Pferde, dann habe ich im zweiten Bildungsweg Tierpflegerin gelernt.
Ich habe einen Erste-Hilfe Kurs und diverse Hundeseminare besucht.

Kann jeder eine Hundepension betreiben?
Nein, denn dazu gehört viel Erfahrung mit Hunden! Man kann noch so viele Kurse machen, doch die Praxiserfahrung mit Hunden ist sicher das Wichtigste. Ich habe das gelernt, da ich selber viele Hunde habe. Gerade bei der Gruppenhaltung muss man die Körpersprache der einzelnen Hunde sehr gut lesen können und ein Gefühl dafür haben, sonst geht noch was in die Hose.
Klar, da wäre eine Zwingerhaltung einfacher, aber mir gefällt die Gruppenhaltung einfach viel besser.
Dann wären da natürlich noch die zahlreichen rechtlichen Auflagen.
Tierschutzrecht, Bewilligungen der BH, Aufenthaltsaufzeichnungen, die AGBs und die Quarantäne, welche vom Amtstierarzt überprüft wird.
Weiter werden noch die Räumlichkeiten, Ausstattung und die fachliche Ausbildung im Rahmen diverser Kurse überprüft, erst dann gibt es das Okay für eine Hundepension.

Seit wann machst du das schon?
Seit Juli 2016.

Erzähl uns eine witzige Geschichte aus deiner Tätigkeit mit den Hunden?
Einer meiner ersten Kunden war Zippo, ein unkastrierter Magyar Vizsla Rüde. Seine Besitzerin hat mir geschrieben, dass keiner einen Vizsla nehmen möchte, da hab ich ihr gesagt sie soll einfach mal mit ihm vorbei kommen.
Zippo spazierte rein und stolzierte herum, da wurden zwei meiner Rüden ein bisschen steif und wussten nicht so recht was sie von ihm halten sollen.
Deshalb habe ich seine Besitzerin geben mit ihm in den Auslauf zu kommen, da die Hunde dort mehr Platz und Ausweichmöglichkeiten haben.
Zuerst war Zippo noch an der Schleppleine, doch da Quest und Nogo entspannt waren, haben wir Zippo auch von der Leine gelassen.
Die Hunde spazierten ein wenig herum, doch plötzlich dachten wir „Warum sind da 4 Hunde?“. Es stellte sich heraus, dass ein Hase sich eingeschlichen hatte, den die Drei dann gemeinsam aus dem Gehege verjagten. Darüber waren die drei Rüben sehr stolz und waren seit diesem Moment die besten Freunde.
Mittlerweile gehört Zippo schon zur Familie, es gab nie Probleme und die Hunde verstehen sich super!
So ist das mit den Hunden, mit jedem von ihnen wächst man und gewinnt an Erfahrung.

Wie bist du dazu gekommen eine Hundepension zu eröffnen? Was hat dich dazu bewogen?
Ich wollte schon immer was mit Tieren machen, deshalb habe ich auch zuerst die Ausbildung zur Physiotherapeutin für Pferde gemacht. Ich habe ein sehr gutes Gefühl für Tiere.
Zufällig musste ich mal auf eine Katze aufpassen, was sehr gut funktionierte, da kam mir die Idee zu Hausbetreuung und dem Gassiservice.
Im gleichen Jahr habe ich die Ausbildung zur Tierpflegerin gestartet und nach dem Abschluss einige Zeit auf einem Bauernhof auf Island verbracht. Dort hatten wir viel Spaß und haben viel herum geblödelt, da kam mir die Idee für den Namen „PUDELWOHL“.
Als ich nach Hause kam, hab ich sofort mein Gewerbe angemeldet.

Ist das dein Traumberuf?
Ja, in Kombination mit meinem technischen Beruf. Die Balance macht es aus. Ich mag beide Berufe sehr gerne, ohne einen der Beiden würde mir etwas fehlen.

Was ist der Höhepunkt deines Tages?
Oh, da gibt es Einige! In den Auslauf fahren, mit den Hunden entspannen, spielen und Spaß haben. Und vor Allem der Abend, wenn alle happy sind.
(Dabei erklang das friedliche Schnarchen der Gasthündin Lara, die entspannt schlief.)

Ist dein Tagesablauf immer der Gleiche?
Nein, mit den Hunden ist jeder Tag anders, es kommt immer darauf an welche Gasthunde oder Schnuppergäste da sind und das Wetter ist auch immer anders.
Was immer gleich bleibt ist Aufstehen, mit den Hunden in den Garten zum Morgensport, füttern, in den Auslauf fahren, Nachmittagspause und wieder füttern.
Pausen sind für die Hunde sehr wichtig

Gibt es ein Vorbild für dich in diesem Bereich?
Es gibt eine Frau in Schweden Namens Kaina, sie sitzt im Rollstuhl und von ihr habe ich zwei meiner Hunde. Sie ist seit einem Unfall mit dem Schlitten im Rollstuhl, aber macht das mit den Schlittenhunden weiterhin. Nebenbei betreut sie sogar noch Gasthunde. Sie ist eine tolle starke Frau und macht das alles alleine, sie fährt sogar noch Schlittenhunderennen. Wenn ich einen schlechten Tag habe, denke ich an Kaina und wie sie das alles mit 20 Hunden bewältigt. 

Was empfiehlst du deinen Kunden, die ihre Hunde in deine Pension bringen wollen?
Einfach anrufen oder mir eine Mail schicken. Ich muss immer wissen, um was für einen Hund es sich handelt, da ich keine kleinen Rassen wie Mops oder Chihuahua nehme, da dies beim Spielen mit den großen Hunden zu gefährlich wäre.
Wichtig ist mir noch zu wissen ob die Hunde sozialverträglich sind und ob sie kastriert sind.
Das Alter eines Hundes spielt keine Rolle.
Der Schnuppertermin ist sehr wichtig, da ich ohne Schnuppern keine Hunde nehme.

Was wünscht du dir für die Zukunft?
Dass es weiterhin so gut läuft, es macht mir riesen Spaß!
Ich möchte, dass sich meine Hundegäste wohl fühlen, bei mir soziales Verhalten lernen und die Zeit genießen.

Was ist deine Message?
Hund einfach Hund sein lassen.
Jeder Hundehalter hat seine eigene Erziehung und behandelt seinen Hund nach bestem Wissen und Gewissen, doch manchmal ist weniger mehr und man lässt ihn einfach Hund sein.

Was für ein Tier wärst du gerne?
Ein Wal, einfach mal abtauchen! Mich faszinieren das Meer, die Freiheit und die Schwerelosigkeit.
Tauchen hat eine ganz eigene Atmosphäre.

Vielen Dank für das tolle Interview!
Obwohl viele Hunde im Raum waren lief alles ganz entspannt ab und ich merkte die Hunde fühlen sich total wohl.
Ich kann diese Hundepension nur wärmstens empfehlen. Sowohl die Besitzerin, als auch ihre Hunde sind sehr sympathisch.
Wer Interesse an der Betreuung seines Hundes hat, kann sich gerne einen Termin zum Schnuppern ausmachen.
Ihr könnt Elisabeth Wimmer auch gerne auf FB folgen, da seht ihr immer wieder tolle Bilder von allen Hunden die bei ihr zu Gast sind.


FB:    @TierbetreuungPudelwohl


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