Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich Elisabeth
Wimmer erst zwei Mal getroffen habe. Wir verstanden uns auf Anhieb, wodurch ich
das Gefühl habe sie schon viel länger zu kennen.
Ich war auf der Suche nach einer Hundepension,
die ich mit gutem Gewissen anderen Hundehaltern weiter vermitteln kann, deshalb
bat ich Elisabeth Wimmer um ein Treffen.
Dabei konnte ich beobachten wie liebevoll sie
mit den Hunden umgeht. Ihre 6 eigenen Rüden sind tolle, soziale Hunde bei denen
sich sogar meine unsicheren Mädels wohlgefühlt haben.
Was
machst du genau?
Ich betreibe eine gewerblich angemeldete
Hundepension, in der ich mittelgroße und große Hunde betreue.
Dies mache ich bei mir zuhause, die Betreuung
ist stunden-, tage- oder wochenweise möglich.
Da es sich um eine Gruppenhaltung handelt gibt
es Schnuppertermine, wo festgestellt wird, ob der Hund sozial verträglich ist
und in das Rudel passt.
Ich betreue keine kleinen oder kranken Hunde
und keine läufigen Hündinnen, da dies zu Problemen mit den unkastrierten Rüden
führt.
Früher habe ich noch einen Gassiservice
angeboten, jetzt konzentriere ich mich allerdings nur noch auf meine
Hundepension.
Was
gefällt dir an deiner Arbeit am besten? Was macht dir den meisten Spaß?
Die Interaktion zwischen den Hunden und ihre
verschiedenen Charaktere. Ihre „Hundesprache“, wie sie untereinander
kommunizieren könnte ich stundenlang beobachten. Die verschieden
rassespezifischen Charakterzüge sind sehr interessant.
Am meisten Spaß macht es mir viele Hunde um
mich zu haben und ihre Energie, Unbekümmertheit und Liebe am Leben zu sehen.
Hast du
eine Ausbildung gemacht?
Früher war ich Physiotherapeutin für Pferde,
dann habe ich im zweiten Bildungsweg Tierpflegerin gelernt.
Ich habe einen Erste-Hilfe Kurs und diverse
Hundeseminare besucht.
Kann
jeder eine Hundepension betreiben?
Nein, denn dazu gehört viel Erfahrung mit
Hunden! Man kann noch so viele Kurse machen, doch die Praxiserfahrung mit
Hunden ist sicher das Wichtigste. Ich habe das gelernt, da ich selber viele
Hunde habe. Gerade bei der Gruppenhaltung muss man die Körpersprache der
einzelnen Hunde sehr gut lesen können und ein Gefühl dafür haben, sonst geht
noch was in die Hose.
Klar, da wäre eine Zwingerhaltung einfacher,
aber mir gefällt die Gruppenhaltung einfach viel besser.
Dann wären da natürlich noch die zahlreichen
rechtlichen Auflagen.
Tierschutzrecht, Bewilligungen der BH,
Aufenthaltsaufzeichnungen, die AGBs und die Quarantäne, welche vom Amtstierarzt
überprüft wird.
Weiter werden noch die Räumlichkeiten,
Ausstattung und die fachliche Ausbildung im Rahmen diverser Kurse überprüft,
erst dann gibt es das Okay für eine Hundepension.
Seit
wann machst du das schon?
Seit Juli 2016.
Erzähl
uns eine witzige Geschichte aus deiner Tätigkeit mit den Hunden?
Einer meiner ersten Kunden war Zippo, ein
unkastrierter Magyar Vizsla Rüde. Seine Besitzerin hat mir geschrieben, dass
keiner einen Vizsla nehmen möchte, da hab ich ihr gesagt sie soll einfach mal
mit ihm vorbei kommen.
Zippo spazierte rein und stolzierte herum, da
wurden zwei meiner Rüden ein bisschen steif und wussten nicht so recht was sie
von ihm halten sollen.
Deshalb habe ich seine Besitzerin geben mit
ihm in den Auslauf zu kommen, da die Hunde dort mehr Platz und
Ausweichmöglichkeiten haben.
Zuerst war Zippo noch an der Schleppleine,
doch da Quest und Nogo entspannt waren, haben wir Zippo auch von der Leine
gelassen.
Die Hunde spazierten ein wenig herum, doch
plötzlich dachten wir „Warum sind da 4 Hunde?“. Es stellte sich heraus, dass
ein Hase sich eingeschlichen hatte, den die Drei dann gemeinsam aus dem Gehege
verjagten. Darüber waren die drei Rüben sehr stolz und waren seit diesem Moment
die besten Freunde.
Mittlerweile gehört Zippo schon zur Familie,
es gab nie Probleme und die Hunde verstehen sich super!
So ist das mit den Hunden, mit jedem von ihnen
wächst man und gewinnt an Erfahrung.
Wie
bist du dazu gekommen eine Hundepension zu eröffnen? Was hat dich dazu bewogen?
Ich wollte schon immer was mit Tieren machen,
deshalb habe ich auch zuerst die Ausbildung zur Physiotherapeutin für Pferde
gemacht. Ich habe ein sehr gutes Gefühl für Tiere.
Zufällig musste ich mal auf eine Katze
aufpassen, was sehr gut funktionierte, da kam mir die Idee zu Hausbetreuung und
dem Gassiservice.
Im gleichen Jahr habe ich die Ausbildung zur
Tierpflegerin gestartet und nach dem Abschluss einige Zeit auf einem Bauernhof
auf Island verbracht. Dort hatten wir viel Spaß und haben viel herum geblödelt,
da kam mir die Idee für den Namen „PUDELWOHL“.
Als ich nach Hause kam, hab ich sofort mein
Gewerbe angemeldet.
Ist das
dein Traumberuf?
Ja, in Kombination mit meinem technischen
Beruf. Die Balance macht es aus. Ich mag beide Berufe sehr gerne, ohne einen
der Beiden würde mir etwas fehlen.
Was ist
der Höhepunkt deines Tages?
Oh, da gibt es Einige! In den Auslauf fahren,
mit den Hunden entspannen, spielen und Spaß haben. Und vor Allem der Abend,
wenn alle happy sind.
(Dabei
erklang das friedliche Schnarchen der Gasthündin Lara, die entspannt schlief.)
Ist
dein Tagesablauf immer der Gleiche?
Nein, mit den Hunden ist jeder Tag anders, es
kommt immer darauf an welche Gasthunde oder Schnuppergäste da sind und das
Wetter ist auch immer anders.
Was immer gleich bleibt ist Aufstehen, mit den
Hunden in den Garten zum Morgensport, füttern, in den Auslauf fahren,
Nachmittagspause und wieder füttern.
Pausen sind für die Hunde sehr wichtig
Gibt es
ein Vorbild für dich in diesem Bereich?
Es gibt eine Frau in Schweden Namens Kaina,
sie sitzt im Rollstuhl und von ihr habe ich zwei meiner Hunde. Sie ist seit
einem Unfall mit dem Schlitten im Rollstuhl, aber macht das mit den
Schlittenhunden weiterhin. Nebenbei betreut sie sogar noch Gasthunde. Sie ist
eine tolle starke Frau und macht das alles alleine, sie fährt sogar noch
Schlittenhunderennen. Wenn ich einen schlechten Tag habe, denke ich an Kaina
und wie sie das alles mit 20 Hunden bewältigt.
Was
empfiehlst du deinen Kunden, die ihre Hunde in deine Pension bringen wollen?
Einfach anrufen oder mir eine Mail schicken.
Ich muss immer wissen, um was für einen Hund es sich handelt, da ich keine
kleinen Rassen wie Mops oder Chihuahua nehme, da dies beim Spielen mit den
großen Hunden zu gefährlich wäre.
Wichtig ist mir noch zu wissen ob die Hunde
sozialverträglich sind und ob sie kastriert sind.
Das Alter eines Hundes spielt keine Rolle.
Der Schnuppertermin ist sehr wichtig, da ich
ohne Schnuppern keine Hunde nehme.
Was
wünscht du dir für die Zukunft?
Dass es weiterhin so gut läuft, es macht mir
riesen Spaß!
Ich möchte, dass sich meine Hundegäste wohl
fühlen, bei mir soziales Verhalten lernen und die Zeit genießen.
Was ist
deine Message?
Hund einfach Hund sein lassen.
Jeder Hundehalter hat seine eigene Erziehung
und behandelt seinen Hund nach bestem Wissen und Gewissen, doch manchmal ist
weniger mehr und man lässt ihn einfach Hund sein.
Was für
ein Tier wärst du gerne?
Ein Wal, einfach mal abtauchen! Mich
faszinieren das Meer, die Freiheit und die Schwerelosigkeit.
Tauchen hat eine ganz eigene Atmosphäre.
Vielen
Dank für das tolle Interview!
Obwohl
viele Hunde im Raum waren lief alles ganz entspannt ab und ich merkte die Hunde
fühlen sich total wohl.
Ich kann
diese Hundepension nur wärmstens empfehlen. Sowohl die Besitzerin, als auch
ihre Hunde sind sehr sympathisch.
Wer
Interesse an der Betreuung seines Hundes hat, kann sich gerne einen Termin zum
Schnuppern ausmachen.
Ihr
könnt Elisabeth Wimmer auch gerne auf FB folgen, da seht ihr immer wieder tolle
Bilder von allen Hunden die bei ihr zu Gast sind.
FB: @TierbetreuungPudelwohl
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